Vor dem Start begrüßte Christian Pospischil als Bürgermeister der Hansestadt Attendorn die über 100 Teams der Sauerland-Klassik stilvoll im stadteigenen Kinopalast. Bei echtem Kinofeeling mit Getränk und Popcorn genossen die Teams einen Trailer über das Sauerland und die Klassik-Veranstaltung im Land der 1000 Berge. „Wir freuen uns auf Sie und haben extra die Sonne bestellt zu diesem ‚Late Indian Summer‘“, formulierte der Stadtchef. „Attendorn liebt und pflegt Brauchtum, mit ihrer nun schon fünften Ausgabe ist die Sauerland-Klassik Tradition und bildet die Grundlage für ein dreitägiges Fest in unserer Stadt“, richtete er das Wort an Veranstalter Peter Göbel.
Als Beifahrer des deutschen Rekord-Rallyemeisters Matthias Kahle nimmt Phillip Scharfenbaum im Škoda 120 LR von 1985 die Veranstaltung unter die Räder. Als Kreisdirektor ist er im Kreis Olpe unter anderem auch für die Genehmigung dieser Großveranstaltung verantwortlich und auch in die touristische Vermarktung des Sauerlandes involviert. Er war sichtlich begeistert und sagte: „Wir bilden gerne die Kulisse für diese großartige Veranstaltung.“
Bereits zuvor gab es strahlende Gesichter in der Polizeiwache der Hansestadt Attendorn. Richy Müller alias Kommissar Lannert aus dem Tatort in Stuttgart besuchte seine echten Kollegen. Mit deren Leiter, der Erste Polizeihauptkommissar Elmar Beckmann, und seinen Kollegen gab es einen kurzweiligen fachlichen Austausch. Der private Porsche von Richy Müller, den er gemeinsam mit Ehefrau Christl mit der # 14 im Sauerland bewegt, ist identisch mit seinem Einsatzfahrzeug im Stuttgarter Tatort, „meiner ist nur zwei Jahre jünger.“
Nach dem Start vor einer beeindruckenden Zuschauerkulisse auf dem „Alter Markt“ in Attendorn machten sich die über 100 Fahrzeuge als Zeitzeugen automobiler Geschichte auf den Weg zur Auftaktetappe, dem ‚Warmup‘ der 5. Sauerland-Klassik. Doch wer den Fehler machte, diese erste Etappe zu unterschätzen, wurde mit einer Vielzahl von Strafpunkten ‚belohnt‘. Matthias und Maud Beetz, die mit der # 46 in einem Ferrari 250 GTE aus 1963 unterwegs sind, formulierten es so: „Peter (Göbel) hat da lustige Aufgaben eingebaut, die wir aber nicht immer so spaßig finden. Aber genauso mögen wir das, deshalb sind wir hier.“ Ihre Taktik scheint aufzugehen – am Ende des ersten Tages lagen sie in der Gesamtwertung ganz vorne.
Im Minutentakt führte der Weg aus der Hansestadt in Richtung Dumicketal. Erstmals wurden dann die Stoppuhren auf der Hitzenalm aktiviert, bevorzugte Maßeinheit war der der Wimpernschlag von einer hundertstel Sekunde. Auf dem Oberbergischen Kartring wurden knapp zwei Runden gezeitet absolviert, bevor es von der südlichsten Stelle der diesjährigen ‚Sauerland‘ wieder in den Norden Richtung Elspe ging. Kurz vor der Abendpause bei den Karl-May-Festspielen besuchten die Teams noch die Firmen-Party der Firma H&R Spezialfedern, um sich dort einen der begehrten DK-Stempel abzuholen.
Vor der verdienten Stärkung für die Teilnehmer im Saloon der Western-Stadt wartete eine – scheinbar einfache – Prüfung. Der genaue Blick auf die Farbe der Pylonen ergab die besondere Aufgabenstellung. Nicht alle erkannten den Zweck der blau eingefärbten Pylone, anschließend bekannte Richy Müller: „Wir sind eindeutig farbenblind und haben die einfach nicht gesehen.“
Die anschließende Nachtetappe auf der Rückfahrt nach Attendorn bescherte den Teams noch einige spannende Kontrollen und Prüfungen. Das schwache Licht der Oldtimer-Scheinwerfer in der Dämmerung sorgte nicht nur bei den zahlreichen Fans entlang der Strecken für eine ganz besondere Stimmung. Die Prüfung vor der Bäckerei Sangermann in Oberveischede wurde zudem ein riesiges Fest. Einige Teilnehmer fuhren von dort zum Schlusspunkt der Donnerstagsetappe an der Burg Schnellenberg – und kamen prompt zurück. „Diese Party darf man sich doch nicht entgehen lassen.“ Oder wie es Star-Kabarettist Urban Priol (Renault 5 TS, Bj. 1976) formulierte: “Das sind traumhafte Strecken und sehr aufmerksame und begeisterte Fans an der Strecke, wir haben richtigen Spaß.“
Nach der Übernachtungspause wartet eine ausgiebige Freitagsetappe auf die Teams. Sie führt über die Winterberger Hochflächen und ins Fredeburger Land. Und ganz sicher warten auch dort weitere spannende Herausforderungen auf die Teilnehmenden der 5. Sauerland-Klassik.