Gala-Finale: Teams und Fans strahlten mit der Sonne.

02.10.2021 – Der Gala-Abend mit der Ehrung der Sieger und Platzierten bildete den krönenden Abschluss der 4. Sauerland Klassik. Die strahlenden Gesichter der Teilnehmer und die begeisterte Stimmung der unzähligen Fans entlang der Strecke wurden nur noch durch die strahlende Sonne über dem Sauerland übertroffen. Doch so ganz ohne etwas Nieselregen am letzten Tag lies das ‚Sauerland-Wetter‘ die Teams dann doch nicht nach Hause fahren.

Krönender Abschluss der 4. Sauerland Klassik war erneut die abendliche Gala mit den Siegerehrungen. Als Christan Pospischil als Bürgermeister der Hansestadt Attendorn seinen Dank der Stadt an Organisator Peter Göbel und dessen, wie er formulierte ‚sensationell engagiertes Team‘ richtete, stand der gesamte Saal auf und applaudierte minutenlang stehend den Organisatoren. Pospischil stellte zudem fest, dass die Sauerland Klassik eine ganz besondere Veranstaltung sei und die Auswahl an verschiedenen Fahrzeugen noch nie so groß wie in diesem Jahr gewesen sei. Er sagte, „die Organisatoren und die Teilnehmer, sie alle haben mit dieser Veranstaltung nach einer langen Zeit wieder sehr viel Abwechslung und eine regelrechte Volksfeststimmung in unsere Stadt und die gesamte Umgebung gebracht.“ Viele Teilnehmer wurden in den verschiedenen Kategorien geehrt, spannende Sachpreise fanden ihre neuen Besitzer. Der Gesamtsieg ging an die beiden Tschechen Petr und Tomas Fiala, die in einem Maserati Indy Coupé von 1970 starteten. Sie waren gleichzeitig auch das beste Team in der Sanduhr-Klasse. Platz zwei in der eng umkämpften Gesamtwertung belegten Christian Madey und Co-Pilotin Britta-Christin Rehberg im Porsche 911 E Targa von 1969. Das Podium komplettierten Jascha-Alexander Jacobs und Thomas Oldemeyer im Porsche 911 T Targa aus 1970.

Vor der Gala stand für die Teilnehmer noch die dritte und damit abschließende Samstagsetappe auf dem Fahrplan. Sie führte die Teams weit hoch in den Norden des Sauerlandes. Das Rönkhausener Oberbecken bot die Chance auf eine unglaubliche Fernsicht. Die Fahrt durch den Naturpark Arnsberger Wald führte nach Hirschberg. Die Durchfahrtskontrolle dort markierte gleichzeitig auch den nördlichsten Punkt der diesjährigen Rallye durch das Land der 1000 Berge. Durch die Höhen und Täler der Winterberger Hochflächen ging die Fahrt dann weiter in Richtung Medebach. Die „Toskana des Sauerlandes“ freute sich schon sehr auf die Teilnehmer und die Auto-Raritäten. Am Morgen konnte sich die Sonne zwar noch nicht so richtig durchsetzen, immerhin wurde die „Toskana“ ihrem Ruf insoweit gerecht, dass es zumindest nicht regnete. Von der Wertungsprüfung am Fuße der Sprungschanze in Winterberg hatten die Teilnehmer dann einen besonderen Blick auf die riesige Schanze. Von dort war es dann nicht mehr weit bis zum höchsten Punkt des Tages auf dem Kahlen Asten bei Winterberg. Die Gastgeberfamilie Deimann im gleichnamigen 5-Sterne-Hotel freute sich zur Mittagspause bereits zum dritten Mal auf hungrige Fahrer und Beifahrer, feinste Gerichte begeisterten auch in diesem Jahr die Teams.

Auf der Nachmittagsetappe zurück auf dem Weg ins Ziel nach Attendorn wurde endlich das gut gehütete Geheimnis der Oldtimer IG in Bad Berleburg gelüftet. Die Truppe rund um Initiator Marcus Preis hatte in den vergangenen Jahren bereits eine liebevoll installierte historische Tankstelle gezeigt und danach einen bis ins Detail zeitgerechten historischen Campingplatz an die Durchfahrtskontrolle gestellt. Diesmal blieb das Thema bis zum letzten Moment geheim, selbst Organisator Peter Göbel sah es erst, als er an der Durchfahrtskontrolle vorfuhr. „Die IG hat es mal wieder geschafft, eine tolles Oldtimer-Thema aus dem Hut zu zaubern“, freute sich Göbel. Nachdem die Teams von einem Polizisten in einer historischen Uniform zur DK gewunken wurden, konnten sie dort einen VW Fridolin komplett zerlegt inmitten seiner Restaurierung bestaunen. Der Kleinlieferwagen wurde zwischen 1964 und 1974 produziert und war das Vorbild für viele heutige Hochdachkombis. Damit alle Beteiligten sehen konnten, wie der ‚Fridolin‘ nach seiner Wiederherstellung aussehen wird, hatten die IG’ler extra eines der wenigen noch existierenden Exemplare herbeigeholt und ausgestellt.

Die anschließende Durchfahrtskontrolle war zugleich Bestandteil der Eröffnungsfeierlichkeiten der neuen WohnGut-Anlage in Saalhausen. Über die Hohe Bracht führte der Weg dann ins Ziel nach Attendorn. Auf dem Klosterplatz fuhren die Teams durch ein Spalier von begeisterten Fans zur Zielrampe.

Im Ziel auf dem frisch renovierten Klosterplatz in Attendorn hatte Robert Maiworm ein extrem breites Grinsen im Gesicht. Er hatte die Mitfahrt auf der Samstagsetappe im BMW 318 von Jens Herkommer bei einem Preisausschreiben der Volksbank und des Sauerlandkurier gewonnen. „Ich habe mich immer schon für die Sauerland Klassik interessiert und war als Fan dabei. Dieser Einsatz hier ist deshalb absolut irre für mich. Ich musste schnell die Arbeit mit dem Roadbook lernen, denn ohne die Ansage des Beifahrers kann der Fahrer die Strecke nicht finden. Es ist erstaunlich, wie viele Menschen schon so früh an der Strecke standen.“

Voraussetzung für den Sieg im Preisrätsel war es, einen der Stars unter den diesjährigen Teilnehmern zu erraten. Dass sich hinter Tatort-Kommissar Lannert aus Stuttgart Richy Müller versteckte, war eine lösbare Aufgabe. Porsche-Fan Müller pilotierte im Sauerland zusammen mit Ehefrau Christl natürlich einen Porsche, das 911er Cabrio aus 1983 wurde zumeist offen bewegt. „Zu Beginn war es etwas regnerisch, aber dann kam die Sonne raus. Aber wie heißt es so schön: Wenn Engel reisen … An den kurvenreichen Strecken standen unheimlich viele Fans, und alle haben gestrahlt. Die sitzen da an der Straße und feiern regelrechte Partys. Das zeigt doch, dass unsere alten Autos die Emotionen bewahren, die mit den Autos verbunden sind.“

Auch Joachim, besser bekannt als ‚Jockel‘ Winkelhock, freute sich über seinen Einsatz im Sauerland. Er pilotierte jenen Kadett C aus dem Opel-Museum, mit dem Armin Warmbold 1978 in der Deutschen Rallye-Meisterschaft startete und sagte, „das Sauerland bietet eine unglaublich schöne Landschaft und unheimlich freundliche Menschen. Vielen Dank, dass ich hier dabei sein durfte. Solche Veranstaltungen genieße ich wirklich.“

Für die abschließende Samstags-Etappe saß diesmal Hartmut Damschen an der Seite des deutschen Rallye-Rekord-Meisters Matthias Kahle. Der Redakteur des Sauerland-Kurier war von seinem ersten Motorsporteinsatz begeistert: „Das hat was. Und wenn man sieht, mit welcher Souveränität der Matthias das Auto bewegt, das ist schon sehr beeindruckend. Und ich habe dabei gelernt, mit dem sogenannten Bordbuch die ‚Bibel‘ des Rallye-Co-Piloten zu lesen. Besonders hat mich beeindruckt, dass entlang der Strecke so viele Menschen standen. Und das schon morgens um 08.30 Uhr bei wirklich nicht angenehmem Wetter. Das war eine schöne Erfahrung.“

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