Über die schönsten Strecken zur perfekten Mittagspause – so war Tag 2

Tag 2 - 29.09.2023: Wunderschöne Landschaften, begeisterte Schulkinder, hilfreiche Teilnehmer, spannende neue Aufgaben und vor allem viele Fans entlang der Strecke. Die Freitagsetappe der 5. Sauerland-Klassik hatte für jeden etwas dabei.

Mit einer begeisterten und lautstarken Anfeuerung wurden die über 100 Teams der 5. Sauerland-Klassik vom ‚Alter Markt‘ der Hansestadt Attendorn ab 08.30 Uhr auf die Freitagsetappe über die Winterberger Hochflächen und durch das Fredeburger Land geschickt. Die Klasse 3c der Attandarra Grundschule in Attendorn (… der frühere Name der heutigen Hansestadt …), unterstützte die anwesenden Fans am Start. Bis zur letzten Startnummer zählten die Kids bei jedem Auto den Countdown lautstark mit und schickten die Teilnehmer jubelnd auf die Strecke. Abwechselnd durften sie die Startflagge schwenken und sammelten fleißig Autogramme. „Heute ist unser letzter Schultag vor den Herbstferien, dann mussten wir natürlich diese großartige Veranstaltung in Attendorn unterstützen“, freute sich Klassenlehrerin Salina Fey über die Begeisterung ihrer Kids. „Ich bin selbst sehr Oldtimer-affin, aber meine Klasse kannte die einzelnen Fahrzeuge und -typen teilweise noch besser als ich.“

Er war wieder dabei und rollte durch den Startbogen. Der ‚Wimmelporsche‘ von Helmut Freinecker ist einer der heimlichen Stars im Feld. Zum Auftakt am Donnerstag war Freinecker gemeinsam mit WDR-Redakteurin und ARD-Sportmoderatorin Christina Graf im Porsche 356 Super 90 aus dem Jahr 1961 unterwegs. „Plötzlich hörte ich komische Geräusche aus dem Motorraum und wir sind rechts rangefahren. Zufällig kam kurz später der AvD-Service des Veranstalters vorbei, die beiden Jungs machten sich an dem heißen Motor sofort auf Fehlersuche. Sie fanden heraus, dass ein Kipphebel gebrochen ist.“ Sofort begannen die Rückfragen, wer hat solch ein Teil. Über Organisator Peter Göbel kam wenige Minuten später der Kontakt zum Chef von H&R-Spezialfedern, der hatte das gleiche Porsche-Modell in der Garage stehen und bot sofort an, das fehlende Teil dort auszubauen. „Unser Wimmelporsche wurde dann zu H&R in die Halle geschleppt und der Kipphebel vom H&R-Porsche in mein Auto umgebaut. Deshalb kann ich heute wieder dabei sein.“ Freinecker ergänzte: „Diese Geschichte zeigt mal wieder, wie genial diese Gemeinschaft der Oldie-Fans zusammenhält.“

Felix Räuber startet erstmals im Sauerland. Der Frontman der Indie-Pop-Band ‚Polarkreis 18‘ ist vor allem durch seinen Welthit ‚Allein Allein‘ bekannt. Gemeinsam mit seiner Partnerin Nastassja Hofmann lernt er auf diese Weise die Region kennen. „Wir sind immer die Letzten, weil wir es wirklich gemütlich angehen. Für uns ist das wie Urlaub und wir lernen das wunderbare Sauerland kennen. Wir genießen die herrlichen Aussichten. Es ist wunderbar, hier dabei sein zu können.“

Die große Runde über die Wittenberger Hochflächen am Freitagmorgen brachte den Teams dem Blick auf herrliche Landschaften und zudem Action am laufenden Band. Der Flugplatz in Meschede-Schüren ist ein echter Klassiker der Oldtimer-Rallye im Land der 1000 Berge. „Der Flugplatz ist einfach ideal für die Parallelprüfung und war deshalb bislang bei jeder Ausgabe der ‚Sauerland‘ dabei“, erläutert Organisator Peter Göbel. Diesmal gibt es hier zusätzlich eine echte Premiere, die Prüfung ‚Bunte Pylone‘. Diese neue ‚Erfindung‘ von Göbel und seinem Plusrallye-Team sorgte bei den Teams für fragende Blicke aber dennoch viel Lob für diese neue Idee. Dabei war die Aufgabe recht einfach: Auf einer großen Fläche des Flughafens standen verschiedenfarbige Pylonenpaare, die in einer vorgegebenen Reihenfolge und Zeit zu passieren waren. Den Weg konnten die Teams frei wählen – es gab dabei sehr kreative Lösungen, die aber nicht immer zum Erfolg führten.

Wer wünscht sich das nicht, ein riesiges Gelände wie das Fort Fun Abenteuerland mal ganz für sich allein zu haben, oder zumindest nur mit den Freunden aus dem Teilnehmerfeld teilen zu müssen. Nach dem DK-Stempel am Saloon warteten knifflige Aufgabenstellungen – ganz zum Schluss dann noch eine „Supergeheime Prüfung“.

Neu auf der Fahrtroute der Teams war die Mühlenkopfschanze in Willingen, die mit einem Höhenunterschied von 147 tatsächlich als größte Großschanze der Welt geführt wird. Der Rekord liegt hier bei 153 Metern. Den hat keiner der Teilnehmer gebrochen, aber es gab beeindruckende Erinnerungsfotos.

Über Medenbach, denn sonnenreichsten Ort des Hochsauerlandes und die Durchfahrtskontrolle in Hallenberg führte die Route dann ins Romantik- und Wellness-Hotel Deimann in Winkhausen. Gastgeber Jochen Deimann sorgte sich mit seinem Team persönlich um das Wohlergehen der Teilnehmer bei dieser exklusiven Mittagspause. Für die Fans war es eine willkommene Gelegenheit neben zahlreicher ‚Benzingespräche‘ auch Autogramme zu sammeln, und das nicht nur bei den prominenten Teams. Mittendrin war auch das Ehepaar Gerlinde und Dieter Bardrian. „Wir sind extra hierhergekommen, um diese tollen Autos zu sehen. Wenn hier schon mal so ein großer Event ist, muss man doch dabei sein. Aber spätestens, wenn das letzte Auto hier in der Mittagspause angekommen ist, fahren wir sofort nach Hause, denn auf der Nachmittagsetappe fahren die Autos quasi vor unserer Haustür in Heimingshausen vorbei.“

Frisch gestärkt ging es auf der Nachmittagsetappe im Fredeburger Land erst einmal hoch hinaus. Über die WM-Bobbahn in Winterberg mit einer kniffligen Aufgabenstellung führte der Weg über die Durchfahrtskontrolle auf dem dortigen Marktplatz hoch auf den ‚Kahlen Asten‘, dem mit 842 Metern höchsten Punkt der gesamten Klassik-Rundfahrt. Zum Genuss der großartigen Aussicht blieb allerdings kaum Zeit, denn wunderschöne Sträßchen führten durch verträumte Ortschaften wie Altastenberg, Obersorpe oder Holthausen durchs westliche Hochsauerland. Bei den Durchfahrtskontrollen in Bad Fredeburg und Lennestadt gab es die begehrten DK-Stempel, jeweils vor einer beachtlichen Fan-Kulisse. Überhaupt: Entlang der Strecken warteten die begeisterten Fans auf ‚ihre‘ Oldtimer-Teams. „Wir konnten uns überhaupt nicht verfahren, überall standen Fans und zeigten uns den Weg“, berichteten viele Teams unisono. Nils Oppermann und Mona Pucher, unterwegs mit der Startnummer #71 in einem Porsche 911 Carrera 3,2 WTL von 1983 berichten: „Da sind unheimlich viele Menschen an den Strecken, bei der letzten Prüfung ‚Wir sind Helden‘ muss gefühlt das ganze Dorf anwesend gewesen sein.“

Mit der Rückkehr nach Attendorn war der Tag für die Teams aber noch lange nicht zu Ende. Die Stadt Attendorn und die Gewerbetreibenden luden erneut zur Sauerland-Klassik-Night. Die geöffneten Geschäfte und ein vielfältiges gastronomisches Angebot lockten zum Verbleib in der Innenstadt. Für die vielen Fans waren zudem die in der Fußgängerzone geparkten Oldtimer das Ziel für zahlreiche Fotos und weitere ‚Benzingespräche‘.

Die abschließende Samstags-Etappe führt ins Wittgensteiner Land und den Naturpark Rothaargebirge. Das große Finale wartet dann am Abend mit der Siegerehrung im Rahmen der Abschlussgala auf die Teams.


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